Nord/Ost-Tabellenführer Jena kam zu einem glücklichen Auswärtserfolg, West-Spitzenreiter Gladbach II kassierte seine erste Niederlage. Unterhaching beendete die Hinserie in der Regionalliga Bayern ungeschlagen.
Nur wenige Minuten fehlten dem FC Oberlausitz Neugersdorf, um Regionalliga Nord/Ost-Spitzenreiter FC Carl Zeiss Jena einen Punkt abzuringen. Sogar ein Sieg der Oberlausitzer war möglich, da sie in der zweiten Halbzeit die besseren Torchancen erspielten. Der wohl beste Angriffs-Spielzug der Gäste in der gesamten Spielzeit führte jedoch in der 87. Minute zum 1:0-Auswärtserfolg Jenas: Wolfram haute das Leder abschließend aus kurzer Distanz in die Maschen. „Für das Endergebnis gibt es nur einen Grund. Wir hatten mehr Glück als der Gegner“, gab FCC-Trainer Mark Zimmermann freimütig zu. Das Verfolgerduell zwischen Energie Cottbus vs. Berliner AK endete mit einem 2:1-Auswärtssieg des BAK, was ebenfalls günstig für Jena war, da der Abstand zum Zweiten sich vergrößerte. Die Berliner wendeten die Partie zu ihren Gunsten, nachdem Förster (69.) zunächst die Hausherren in Führung gebracht hatte. Pepic egalisierte umgehend (72.) und Slavov sorgte mit einem Abstauber für die Entscheidung (85.). „Wir sind selbst schuld“, analysierte Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz, da sein Team das Chancen-Übergewicht nicht nutzte. Hertha BSC II kam im Match gegen Babelsberg (2:2) - eines von fünf Unentschieden am 12. Spieltag - nicht voran. Drei Plätze gut machte indes RB Leipzig II. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Auerbach (3., Palacios/25., Boyd) rückte die von Robert Klauß trainierte Leipziger U23 auf Rang sechs vor.
Erneuter Paukenschlag durch den Bonner SC: Der Aufsteiger fügte auswärts dem Tabellenprimus der Regionalliga West, Mönchengladbach II, die erste Saisonniederlage bei. MG-Abwehrspieler Brandenburger brachte die Gastgeber per Kopfball in Führung (14.), ein Doppelpack von Dario Schumacher (33./59.) kippte das Spiel. Verfolger Viktoria Köln nutzte den Gladbacher Ausrutscher mit seinem 5:0-Kantersieg (70. und 88., Doppelpack Kreyer) gegen Sprockhövel aus, um auch in der Tordifferenz näher an die Spitze heran zu rücken. Am anderen Tabellenende fielen die Sportfreunde Siegen durch ihre 0:3-Pleite beim SV Rödinghausen (18. und 87., Doppelpack Kargbo) auf den letzten Platz zurück. Aus den letzten sieben Spielen holte die Mannschaft von Thorsten Seibert lediglich zwei Zähler. „Das klingt blöd nach einem 0:3, aber wir haben weniger Torraumszenen zugelassen als in Spielen zuvor, standen hinten besser“, fand Seibert, dass die Niederlage in dieser Form nicht dem Spielverlauf entsprach.
Kein Sieger im Topspiel der Regionalliga Bayern und auch kein Tor. Unterhachings Trainer Claus Schromm war dennoch vom Vergleich mit der U21 des TSV 1860 München angetan: „Das war heute der stärkste Gegner, nicht nur hier im Sportpark, sondern während der gesamten Vorrunde.“ Die „Löwen“, die ihren zweiten Rang verteidigten, mussten in der Schlussphase in Unterzahl auskommen (72., Gelb-Rot für Bachschmid). Aufsteiger VfR Garching büßte wegen seiner 1:3-Heimniederlage gegen Wacker Burghausen Rang drei ein. Die Elf von Trainer Daniel Weber verblieb jedoch punktgleich mit den vorbei gezogenen Teams FC Augsburg II (1:1 in Schweinfurt), FC Bayern II und 1. FC Nürnberg II, die sich im direkten Duell 3:3 unentschieden trennten. Der torreiche Thriller hatte im Nürnberger Sabiri eine Zweifachtorschützen (33./58.). „Da waren alle Momente drin, die der Fußball zu bieten hat. Am Ende haben wir es verpasst, das 4:2 zu machen. Aber man muss sagen, dass Bayern auch seine Chancen hatte und das Remis am Ende ein gerechtes Ergebnis ist“, fasste Club-Coach Michael Köllner zusammen.
Der wahre Triumph steckt an manchen Tagen tatsächlich in der Niederlage. Nennt das gerne Masochismus. In Nürnberg nennen wir es Liebe.
— Die Ultras Nürnberg im Saisonrückblick von "Blickfang Ultra".