Der Hamburger SV freut sich nach dem optimalen Zweitligastart am Sonntag beim 2:0 (0:0) bei Eintracht Braunschweig auf ein volles Haus am Sonntag zum Nord-Duell gegen Hansa Rostock. Die Hamburger sind in Sachen Zuschauer der aktuell beste Zweitligist in Europa.
Hamburger SV2. Bundesliga
•Rang: 1•Pkt: 42•Tore: 51:29
Wie kömmt’s? Eine Statistik von The Pop Foot zeigt die höchsten Zuschauerzahlen im Schnitt im europäischen Fußball seit 2000. Da liegt der HSV mit 51.341 Zuschauern (Durchschnitt pro Jahr) auf Rang 10.
Die meisten Fans (55.867) lockte seitdem ausgerechnet die höchst wechselhafte Spielzeit 2006/2007 in den Altonaer Volkspark, als der HSV als Champions-League-Teilnehmer startete, zwischendurch in Abstiegsgefahr war und am Ende mit Retter Huub Stevens den UEFA-Cup erreichte.
Mit diesen Werten überflügeln die Norddeutschen trotz des Abstiegs von 2018, der die Zuschauer nicht abhielt, sogar den amtierenden italienischen Meister AC Mailand, der seit 2000 im Schnitt 50.899 Tifosi in San Siro begrüßen konnte und dem Neureichen-Klub Newcastle United. Die „Magpies“, 2009 und 2016 zwischendurch in die Championship abgestiegen, wissen im Schnitt 50.424 Fans hinter sich.
Damit stehen Hamburg und Newcastle weit vor dem Klub, der mit dem teuersten Star-Ensemble der Premier League nach Profil sucht: Manchester City. Die „Citizens“ sind zwar seit 2012 insgesamt 6-mal englischer Meister geworden, aber das 50.000 Besuchern Platz bietende Etihad Stadium und zuvor die legendäre Maine Road (bis 2003) konnten sie nicht immer restlos füllen: 45.408 Zuschauer sind im Durchschnitt bei den Heimspielen der Mannschaft von Ex-Bayerntrainer Pep Guardiola (51) dabei.
Hamburg liegt aber auch vor dem FC Liverpool. Die „Reds“ eilten mit Jürgen Klopp (55) und Anfang der 2000er-Jahre mit Rafa Benítez („The Rafalution“) von Erfolg zu Erfolg. Doch in Sachen Zuschauer-Zuspruch sind sie im erst 2018 erweiterten Stadion an der Anfield Road mit 45.526 Fans noch auf Rang 15.
Ganz oben steht eine andere Institution des deutschen Fußballs: Borussia Dortmund. Der Zuschauer-Krösus der Bundesliga (Fussballdaten.de berichtete) ist auch im europäischen Vergleich seit 2000 mit großem Vorsprung vorn. 76.155 Zuschauer pilgerten seitdem im Schnitt in den Fußballtempel im Westfalenpark, über 6.000 mehr im Schnitt als beim Tabellenzweiten, Real Madrid. „Die Königlichen“, die ihr Estadio Santiago Bernabeu derzeit aufrüsten, liegen bei 70.016 Zuschauern pro Saison.
Das drittstärkste Zuschauerinteresse gibt es im „Theater der Träume“, im Old Trafford von Manchester. Die „Red Devils“ von Manchester United waren seit 2000 in England und auch in Europa mit 7 Premier-League-Titeln und dem Gewinn der Champions League 2008 das Nonplusultra. Das goutierten die Fans, mit durchschnittlich 69.488 Besuchern pro Jahr.
Damit liegt Manchester vor dem FC Barcelona (68.864) und dem FC Bayern München, der seit dem Umzug vom zugigen Olympiastadion in die Allianz Arena (2005) in der Zuschauer-Gunst noch einmal zulegte. 66.324 Fans sind im Schnitt beim deutschen Rekordmeister, das sind noch einmal fast 6.000 mehr als beim Altmeister FC Schalke 04, dem der Umzug vom Parkstadion 2001 in die multifunktionelle Veltins Arena praktisch immer ein volles Haus brachte: 60.456 Zuschauer (Schnitt) pro Spielzeit.
Für mich war es noch nie ein Problem, aus zwanzig Metern über die Latte zu schießen.
— Axel Kruse