Mixed Zone

Prozess gegen Maradonas Mediziner: Tochter kämpferisch

von Marcel Breuer | dpa15:56 Uhr | 11.03.2025
Über vier Jahre nach dem Tod von Maradona muss sich das medizinische Team vor Gericht verantworten.
Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa

Mehr als vier Jahre nach dem Tod von Diego Maradona hat der Prozess gegen sieben Ärzte und Pfleger der argentinischen Fußball-Legende begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seiner Psychiaterin Agustina Cosachov und einem Psychologen, einem weiteren Arzt, der medizinischen Koordinatorin der Krankenversicherung und zwei Pflegern Totschlag vor. Alle Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.

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Vor dem Gerichtsgebäude in San Isidro nördlich von Buenos Aires waren rund zwei Dutzend Fans von Maradona zusammengekommen und forderten Gerechtigkeit für ihr Idol. Als die Psychiaterin Cosachov das Gericht betrat, riefen sie «Mörderin, Mörderin», wie die Zeitung «La Nación» berichtete. Auch Maradonas Ex-Freundin Verónica Ojeda beschimpfte die Angeklagte. 

Maradonas Tochter Dalma: Gehe «bis zum Äußersten»

«Um meinen Vater zu verteidigen, damit ihm Gerechtigkeit zuteilwird, gehe ich bis zum Äußersten», sagte Maradonas Tochter Dalma, die gemeinsam mit ihren Geschwistern in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt, im Fernsehen. «Ich glaube, dass alles gut ausgehen wird. Ich bin sehr angespannt, weil wir seit vier Jahren darauf warten.»

Der Prozessauftakt war bereits zweimal verschoben worden, weil eine Reihe juristischer Fragen noch offen waren. Das Verfahren soll nun mindestens bis Mitte Juli dauern, insgesamt wurden 192 Zeugen geladen. Der Prozess gegen eine weitere Pflegerin wurde vom Hauptverfahren abgetrennt. Die Krankenschwester muss sich im zweiten Halbjahr vor einem Geschworenengericht verantworten. 

Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden.

(dpa)





Das größte Lob gebührt sicherlich Franz Beckenbauer. Er hat der Mannschaft Meister-Image eingehaucht.

— Karl-Heinz Rummenigge