Der Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Rom wäre ohne diese DFB-Legenden kaum denkbar gewesen: Thomas „Icke“ Häßler (57) und Pierre „Litti“ Littbarski (63). Die beiden Berliner vom 1. FC Köln gehörten in der Weltmeister-Mannschaft von Teamchef Franz Anton Beckenbauer („Franz, du musst das jetzt machen“) zu den Leistungsträgern und Spaßmachern.
Thomas Hässler
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Bundesliga
Wenn wir über Rom 1990 sprechen, dann können wir Köln nicht außen vor lassen. 15. November 1989, Müngersdorfer Stadion.
Eine Direktabnahme von Thomas Häßler in seiner letzten Saison beim FC zum 2:1 sicherte Deutschland gegen Wales die WM-Teilnahme in Italien.
Am 8. Juli 1990 standen Häßler und „Litti“ in der Startelf des WM-Finales gegen Argentinien (1:0) und wurden zusammen Weltmeister. Da stand der Wechsel von Thomas Häßler zu Juventus Turin allerdings schon fest.
Zu seinem Transfer schrieb „Litti“ einen Brief (abgedruckt im Kicker-Sportmagazin am 9. Oktober 2023) an „Icke“: „Vergiss nicht, hier in Köln warten viele, viele Freunde auf dich. Und die hoffen, dass du irgendwann die Spaghetti wieder gegen das Kölsch eintauschst und bei mir zu Hause in Euskirchen gibt es echte Berliner Buletten dazu! Abgemacht?“ Schöne Zeilen. Eschte Frünnde.
Häßler und Littbarski, sie glänzten gemeinsam in Köln und in der Nationalmannschaft auf dem Rasen – aber auch ihre Sprüche waren Kult. Sie verstanden sich auf die ironisch-intelligente Brechung des damals wie heute bierernsten Fußballgeschäfts.
Littbarskis Erkenntnis aus der bitteren 1:2-Niederlage gegen Holland im EM-Halbfinale 1988 in Hamburg: „Die Niederländer haben im Halbfinale besser gepokert als wir.“ Sie hatten mit Bondscoach Rinus Michels offenbar das bessere Pokerface...
Und Pierre Littbarski erzählt gern seinen Lieblingswitz: „Hansi Dorfner, Thomas Häßler, Olaf Thon und ich kommen in eine Kneipe und sagen: Vier Kurze! Das sehe ich, sagt der Wirt, aber was wollt Ihr trinken?
Nach dem WM-Triumph von Rom glaubte ARD-Reporter Gerd Rubenbauer: „Die schwerste Aufgabe für Bodo Illgner heute. Er muss Thomas Häßler nach Hause tragen.“
Thomas Häßler rechnete einfach: „Drei Punkte sind drei Punkte und wir brauchen drei Punkte.“
Nach seinem Wechsel vom Karlsruher SC zu Borussia Dortmund (1998) hatte „Icke“ kein Glück. Sein Fazit: „Wenn man mir die Freude am Fußball nimmt, hört bei mir der Spaß auf.“
Tja, bei uns doch auch!
Und heute? „Wir versuchen, ein bisschen mehr Anspruch als damals rein zu bringen“, sagt Pierre Littbarski im Kicker-Sportmagazin, „hauen uns aber immer noch den ein oder anderen Gag um die Ohren.“
Zusammentackern, was zusammen gehört.
— SAT1 über Matthias Sammer, der 1994 in einem Spiel in Mönchengladbach eine Platzwunde am Kopf getackert bekam.