Das heimschwächste Manchester United seit über 130 Jahren

von Carsten Germann3 hours ago
Foto: Imago

0:2 (0:0) gegen den Londoner Außenseiter Crystal Palace am Sonntagnachmittag, Englands Rekordmeister Manchester United kassierte in der Premier League den nächsten Tiefschlag. Selbst ein österreichischer Ex-England-Profi mag das Treiben im Old Trafford nicht mehr mit ansehen…

13, in Worten: Dreizehn. So viele Heimspiele hat Manchester United seit der letzten Saison in Old Trafford verloren. Nur die Wolverhampton Wanderers waren mit 16 Heimpleiten im gleichen Zeitraum noch schlechter.

Doch die geschätzten Kollegen von BBC Sport lieferten nach dem 0:2 gegen Crystal Palace noch weitere, dramatische Zahlen zu der Saison-Leistung der „Red Devils“.

9 aus 24

  • 7 dieser 13 Heimspiele verlor der Rekordmeister unter der Regie des neuen Trainers Ruben Amorim (40), der erst am 11. November 2024 für Erik ten Hag übernommen hatte und seitdem auf nur 1,53 Punkte pro Spiel kommt (Ten Hag: 1,84).
  • In 9 von 24 Premier-League-Spielen gelang Manchester United kein Tor.
  • Nur der FC Everton (12-mal) und der abgeschlagene Tabellenletzte FC Southampton (10 Spiele) blieben in dieser Saison noch häufiger ohne eigenen Treffer.
  • Und: Kein Team in der englischen Eliteliga ist in der ersten Halbzeit so harmlos wie United.
  • Die Partie gegen „The Eagles“ war die achtzehnte, in der man nach den ersten 45 Minuten ohne Torerfolg dastand.

Die Niederlage gegen die Mannschaft des österreichischen Trainers Oliver Glasner bedeutete für die „Red Devils“ die Einstellung eines Uralt-Rekords.

  • Erstmals seit 1893/94 verlor United 7 seiner ersten 13 Heim-Partien in der höchsten englischen Liga.

„20 Egos im Kader“

Der frühere England-Profi Paul Scharner (FA Cup-Sieger 2013) hat mit Wigan Athletic und West Bromwich Albion zwar in 12 Duellen nie gegen United gewonnen, doch auch er fällte vorab in der Wiener Kronen-Zeitung (Sonntags-Ausgabe) ein vernichtendes Urteil: „Du hast 20 Egos im Kader, kein echtes Team. Früher hatte man Angst, ins Old Trafford zu fahren, heute fürchtet sich das Heim-Team davor.“

Ruben Amorim hatte anschließend fast Mitleid mit den United-Fans: „Es ist normal, dass die Fans sich so schlecht fühlen, es ist eine harte Saison für sie, aber der Fußball kann sich in bestimmten Momenten verändern.“ 



Das Spiel einer Mannschaft entspricht ihrem Charakter. Dortmund heißt Kampf.

— Michael Zorc