Heribert Bruchhagen (68) hat seine Arbeit als Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV voller Tatendrang aufgenommen. Die momentane Situation des Tabellen-16. sei "ausgesprochen prekär" und sie ermögliche "nur ein kurzfristiges Ziel: Die volle Konzentration auf den Klassenerhalt", sagte Bruchhagen bei seiner offiziellen Vorstellung am Mittwoch im Hamburger Volksparkstadion: "Nach dieser PK muss alles auf den Sport fokussiert sein."
Erster Auftrag für den langjährigen Manager von Eintracht Frankfurt ist die Verpflichtung eines Sportchefs. Der neue Manager müsse "zu 100 Prozent kompatibel zu Markus Gisdol sein, um ein Vertrauensverhältnis zu ermöglichen", sagte Bruchhagen. Namen wie den Ex-Schalker Manager Horst Heldt wollte er nicht kommentieren, Kontakte zu möglichen Kandidaten habe es bislang nicht gegeben. "Die Suche nach einem Sportchef ist eine Blackbox, da kann es keine Zwischenberichte und Einschätzungen geben", sagte Bruchhagen.
Gleichzeitig beendete Bruchhagen die Spekulationen, wonach der entlassene Dietmar Beiersdorfer auch in der Zukunft Sportchef des Klubs bleiben könnte. "Dietmar Beiersdorfer bleibt Sportchef bis zum 30. Dezember. Wir haben mit dem Trainer festgelegt, welche Aufgaben er bis dahin bearbeitet. Er hat kein Signal gegeben, dass er darüber hinaus für den HSV tätig sein wird", sagte Bruchhagen. In den letzten beiden Spielen bis zur Winterpause werde Beiersdorfer das Team weiter betreuen. Bruchhagen selbst wird erst im neuen Jahr zur Mannschaft sprechen.
Bruchhagen, langjähriger Manager von Eintracht Frankfurt, war seit Sommer bei dem Pay-TV-Sender Sky als Experte im Einsatz. Er war bereits von 1992 bis 1995 beim HSV als Manager tätig. Die Vertragsdauer Bruchhagens soll nach Medienangaben zweieinhalb Jahre bis 2019 betragen.
Die Hanseaten hatten nach dem bislang unbefriedigenden Saisonverlauf am Sonntag die Trennung vom bisherigen Klubchef Beiersdorfer bekannt gegeben. Beiersdorfer hatte seit Mai die Ämter des Vorstandschefs und Managers in Doppelfunktion ausgeübt.
(sid)
Hamburger SV2. Bundesliga
•Rang: 1•Pkt: 42•Tore: 51:31
Wir Deutschen sind beim Elfmeterschießen deshalb so gut, weil wir unser Land zwei Mal neu aufbauen mussten.
— Jürgen Klinsmann