Nations League

Nationaltrainer in Österreich: So starteten die Vorgänger von Ralf Rangnick

03.06.2022

Kroatien
0:3
Österreich

„Der Professor“ legtlos – Ralf Rangnick (64) hat als Nationaltrainer in Österreich eine ungeahnteEuphorie ausgelöst. Im Stamm-Quartier des ÖFB-Teams in Bad Tatzmannsdorf imBurgenland wurde der EM-Achtelfinalist von 2021 von den Fans umlagert. „DieBestellung von Ralf Rangnick“, sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel amDonnerstag in einer Pressekonferenz, „ist ein Impuls für den heimischenFußball. Er betont ständig das Wir-Gefühl, das es benötigt.“

Bei allem Respekt: Diesen Zusammenhalt konnte Ralf Rangnickin seiner kurzen Zeit als Trainer von Manchester United nicht erreichen. Mit Superstar Cristiano Ronaldo (37) wurden ihm Zwistigkeiten nachgesagt. Und: Mitnur 11 Siegen und 9 Niederlagen aus 29 Pflichtspielen, 1,5 Punkten pro Spielund einer Sieg-Quote von 42 Prozent wurde der Schwabe, der dem englischenRekordmeister künftig auch als Berater nicht mehr zur Verfügung stehen wird,zum schlechtesten United-Trainer in der Premier-League-Ära.

10,6 Pässe

Rangnicks Forderung an „DasTeam“: „Die Spieler müssen geil auf Erfolg sein. Wir wollen unterhalten, imbesten Fall begeistern.“ Dafür muss die österreichische Fußball-Nationalmannschaftihre Spielweise verändern. Deswegen, so die Wiener Zeitung Kurier (Mittwochausgabe), gilt: „Gesucht: Austria’s Next PressingStar. Ralf Rangnick ist auf der Suche nach dem passenden Stürmer für seineSpielidee.“

Dass dies der 33-jährige Routinier Marko „Arnie“ Arnautovic (FC Bologna) ist, wird mit Blick auf dessen Werteschwierig. Der Ex-Bundesligaprofi von Werder Bremen ließ in der Serie A bis zurBalleroberung im Schnitt 10,6 Pässe des Gegners zu. Beim Stuttgarter SasaKalajdzic, der am Freitag gegen Kroatien in der UEFA Nations League in Osijek lautKronen-Zeitung nicht zur Startelfgehören wird, liegt der Pressing-Wert (Quelle:Strykerlabs) im „Spiel gegen den Ball“ gar bei 11,2 Pässen.

7:0 zum Start

Die Rangnick-Premiere in der Nations League – Erstmals seit Dietmar„Didi“ Constantini (67) im April 2009 (WM-Qualifikation gegen Rumänien inKlagenfurt, 2:1) startet ein ÖFB-Trainer wieder mit einem Pflicht-Länderspielin seine Amtszeit.

Der Schweizer Marcel Koller, der Österreich 2016 erstmalsals Nicht-Gastgeber zu einer EM-Endrunde führte, verlor 2011 sein Auftaktspiel –1:2 gegen die Ukraine in Lemberg.

Franco Foda, deutscher Vorgänger von Rangnick, gewann seinePremiere am 12. November 2017 in Wien gegen Uruguay (2:1) und buchte mit dem ÖFB-Teamim vergangenen Jahr erstmals das EM-Achtelfinale.

Den höchsten Start-Sieg landete der 2020 verstorbene OttoBaric im April 1999: 7:0 in der EM-Quali in Graz gegen San Marino, die höchste Pleite beim Debüt musste KarlGeyer 1955 hinnehmen: 1:6 gegen Ungarn in Budapest. Nach 4 Spielen war fürGeyer schon wieder Schluss.