1. Bundesliga

Union verliert bei Baumgart-Debüt

11.01.2025

1. FC Heidenheim
2:0
Union Berlin

Steffen Baumgart hat als Trainer von Union Berlin ein Debüt zum Vergessen erlebt. Begleitet vom immer größeren Wirbel um das Urteil im "Skandalspiel von Köpenick" verlor der neue Coach mit dem kriselnden Hauptstadtklub 0:2 (0:1) beim 1. FC Heidenheim, der den erlösenden ersten Liga-Sieg seit Ende September feierte.

FCH-Neuzugang Frans Krätzig (17.) erlebte mit seinem Tor einen traumhaften Einstand, nach zehn Spielen ohne Dreier endete somit die Negativserie des abstiegsbedrohten Teams von der Ostalb. Kurz vor Schluss erhöhte Adrian Beck (83.). Union, das nach der Roten Karte gegen Tom Rothe (37.) wegen einer Notbremse lange in Unterzahl spielte, wartet nun seinerseits seit zehn Pflichtspielen auf einen Erfolg. Der Vorsprung auf Heidenheim und Relegationsplatz 16 schmolz auf vier Punkte.

Dazu kommt der Ärger abseits des Platzes. Union-Präsident Dirk Zingler attackierte im Vorfeld der Partie den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Skandalspiel-Gegner Bochum scharf.

Baumgart wollte dies ausblenden. Mit Basecap, weißem Hoodie unter der schwarzen Daunenweste und Jeans ging er am Spielfeldrand gewohnt aktiv mit. Was er 388 Tage nach seinem zuvor letzten Einsatz im Oberhaus (mit Köln bei Union) sah, musste ihm zunächst gefallen. Seine von einer Dreier- auf eine Viererkette umgebaute Defensive stand gegen den Ball im flachen 4-4-2 kompakt und schaltete gekonnt auf Offensive um.

Nach einer ersten Chance durch Benedict Hollerbach (6.) lenkte FCH-Torwart Kevin Müller einen Drehschuss von Jordan (8.) gerade noch an die Latte. Auf eine Ecke folgte die nächste Gelegenheit durch Robert Skov (16.), der bei seinem Kopfball aber zu zögerlich zu Werke ging.

Im Gegenzug fiel aus heiterem Himmel die Heidenheimer Führung, als Krätzig aus dem Rückraum nach klugem Zuspiel von Leonardo Scienza gleich den ersten Torschuss der Hausherren nutzte. Eine Dublette dieses Angriffs hätte beinahe das 2:0 gebracht, doch Danilho Doekhi klärte vor dem zweiten Heidenheimer Winter-Zugang Budu Siwsiwadse (21.).

Wenig später musste der gute Scienza verletzt vom Platz, der FCH aber blieb die aktivere Mannschaft. Bei einem Konter kam Rothe gegen den für Scienza eingewechselten Sirlord Conteh zu spät und sah als letzter Mann zurecht Rot.

In der zweiten Halbzeit versuchte Baumgart personell einiges und stellte auch wieder auf eine Dreierkette um. Doch Heidenheim war dem zweiten Treffer näher als seine Elf dem Ausgleich. Jan Schöppner (56.) etwa köpfte knapp am Tor vorbei. Auch Benedikt Gimber wurde noch angeschlagen ausgewechselt.

Vor dem 2:0 wurde ein Schuss von Siwsiwadse, der als Neuner ein ordentliches Debüt hinlegte, von Torwart Alexander Schwolow abgeblockt. Der eingewechselte Beck verwertete den Abpraller.

(sid)