2:2 nach 2:0-Pausenführung gegen den FC Schalke 04 im Samstagabendspiel der 2. Bundesliga – und beim HSV spitzte sich die Lage schon unmittelbar nach dem Spiel-Ende zu. Die Folge war die Entlassung von Hamburg-Coach Steffen Baumgart (52) am Sonntagmittag.
Samstag, 23.11.2024
Wortlos verließ HSV-Vorstandschef Stefan Kuntz nach dem Abpfiff die Ehrentribüne im Volksparkstadion. Der 62-Jährige wollte sich nach Sky-Angaben „nicht zur Zukunft des Trainers äußern.“
Pardon, aber der Satz verheißt nie etwas Gutes.
Besonders nicht in Hamburg. Das wussten wir dann am Sonntag, kurz vor 13 Uhr. Der HSV gab die Entlassung von Steffen Baumgart bekannt.
Seine Bilanz? Dürftig. Der Motivationskünstler aus Rostock, selbst HSV-Fan, schien von seiner Ansprache her und von seiner norddeutschen Mentalität bestens nach Hamburg zu passen. Falsch gedacht!
Dass er den historischen Derby-Sieg des FC St. Pauli und mit einem 1:0 den damit verbundenen Aufstieg des Stadt- und Erzrivalen im Volksparkstadion verhinderte, änderte nichts daran, dass der HSV eine Woche später, am 33. Spieltag 2023/2024 nach 0:1 in Paderborn aus dem Aufstiegsrennen raus war.
Der Hamburger Boulevard hatte schon vor dem Klassiker gegen Schalke über eine mögliche Ablösung von Baumgart im Falle eines sieglosen Spiels spekuliert.
Diese Anzeichen verdichteten sich am Samstagabend und nun wurde Vollzug gemeldet.
Steffen Baumgart ging nach dem Spiel im Sky-Stadiontalk noch einmal in die Verbal-Offensive und kritisierte den jetzt als Experte für den Münchner Pay-TV-Sender tätigen Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde: „Jetzt muss man schon ein bisschen aufpassen, Simon. Jetzt zu sagen, dass die Jungs keine Verantwortung übernommen haben, weil sie den Ball nicht lang schlagen. Wir haben in der 1. Halbzeit viele Möglichkeiten durchs Herausspielen gehabt. Ich glaube nicht, dass wir die 2 Tore bekommen haben, weil wir den Ball nicht lang gespielt haben. Da gehört schon ein bisschen mehr zu. Das ist mir zu einfach.“
Ich hab in den letzten Tagen mit mir gehadert, da ich offenbar der einzige Mitteleuropäer bin, der kein Angebot aus China oder Japan bekommen hat.
— Peter Stöger