Son zu Rassismus in Deutschland: "Wollte mich rächen"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:03 Uhr | 05.07.2022
Der südkoreanische Topstürmer Heung-Min Son hat sich erstmals öffentlich zu Rassismusvorfällen geäußert, mit denen
Foto: sid

Der südkoreanische Topstürmer Heung-Min Son hat sich erstmals öffentlich zu Rassismusvorfällen geäußert, mit denen er in Deutschland konfrontiert war. "Ich hatte viel mit Rassismus zu kämpfen", sagte der Angreifer des englischen Fußball-Erstligisten Tottenham Hotspur in Seoul: "Während dieser schwierigen Zeit dachte ich viel darüber nach, dass ich mich eines Tages rächen wollte."

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Heung-min Son
TottenhamAngriffRepublik Korea (Südkorea)
Zum Profil

Person
Alter
32
Größe
1,83
Gewicht
78
Fuß
B
Marktwert
30,4 Mio. €
Saison 2024/2025

Premier League

Spiele
23
Tore
6
Vorlagen
10
Karten
1--

Rache habe er schließlich beim 2:0-Gruppensieg gegen die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2018 in Russland geübt - dem "denkwürdigsten Moment seiner Karriere". Der WM-Titelverteidiger um Weltmeistertrainer Joachim Löw musste daraufhin frühzeitig die Heimreise nach nur drei Spielen antreten.

Der 29-jährige Son, der in der Bundesliga für den Hamburger SV und Bayer Leverkusen auflief, sagte, dass er nach seinem Treffer in der Nachspielzeit wenig Mitgefühl mit dem Gegner und den enttäuschten deutschen Fans gehabt habe. 

"Wenn Menschen weinen, möchte ich sie normalerweise trösten und in den Arm nehmen", so Son. Dieses Gefühl habe er nach dem Sieg gegen das DFB-Team nicht gehabt.

Auch in England hat der Spurs-Stürmer, der in dieser Saison als erster asiatischer Fußballer mit 23 Treffern die Torjägerkrone in der Premier League errang, seit seinem Wechsel 2015 immer wieder mit Rassismus zu kämpfen. So wurden im vergangenen Jahr acht Verdächtige festgenommen, die den Südkoreaner auf Twitter rassistisch beleidigt haben sollen.

(sid)



Ich bin nicht abergläubig, aber ich habe Angst, dass etwas passiert, wenn ich bestimmte Dinge vor einem Spiel nicht tue.

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