Sportchef Jens Todt vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV könnte mit einem Remis im Nordderby gut leben. "Das kommt immer auf den Spielverlauf an. Wir nehmen Punkte auch einzeln. Wir sammeln Punkt für Punkt", sagte Todt im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) vor dem Duell bei Werder Bremen am Ostersonntag (15.30 Uhr/Sky). Das Derby sei zwar "sehr wichtig", aber der HSV wolle "am Ende der Saison die Arme hochreißen. Der Klassenerhalt steht über allem."
Sonntag, 16.04.2017
Der 47-Jährige betonte trotz aller Brisanz und Vorfreude auf das Spiel gegen seinen Ex-Klub, für den er von 1996 bis 1999 spielte, dass es auch in Bremen nur drei Punkte zu verteilen gebe: "Das Spiel des Jahres ist das Spiel, in dem wir den Klassenerhalt sicher machen. Egal, wo es stattfindet und gegen wen."
Trotz des jüngsten Aufwärtstrends mit inzwischen 33 Punkten wähnt Todt den HSV noch nicht in Sicherheit. "Man wird wohl 38 bis 41 Punkte brauchen, um drin zu bleiben. Wir gehen davon aus, und so gehen wir in jedes Spiel, dass die Konkurrenz auch punktet und wir punkten müssen", sagte Todt: "Damit sind wir bisher gut gefahren."
Seine persönliche Zwischenbilanz beim HSV fällt positiv aus. "Es war intensiv, aber es macht großen Spaß", sagte Todt, der am Sonntag bei den Hanseaten exakt 100 Tage im Amt ist: "Wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt, zwar noch nicht geschafft und müssen noch Punkte holen, aber wir sind auf einem guten Weg. Ich nehme rund um den Klub viel Rückenwind wahr. Das tut allen gut."
Den HSV "als absolut heile Welt zu beschreiben", hält er nach dieser Saison allerdings für "übertrieben. Ich erinnere nur daran, wie die Stimmung vor einem halben bis dreiviertel Jahr war. Das dürfen wir nicht vergessen", sagte Todt: "Wir befinden uns in einer wahnsinnig schwierigen Saison und haben allen Grund, uns kritisch zu hinterfragen, auch wenn wir die Klasse halten sollten. Wir müssen schauen, wie wir es hinbekommen, dass so etwas nicht noch mal passiert."
Die Spieler gewinnen immer mehr Macht, der Trainer ist nur noch ihr Spielball.
— Jupp Heynckes zu seinem Abschied bei Eintracht Frankfurt.