Meinung: Sahins Zeit beim BVB ist um!

von Carsten Germann6 hours ago
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Holstein Kiel hat „sein Spiel des Jahres“ (Erik Meijer am Dienstagabend bei Sky) gegen den BVB mit 4:2 (3:0) gewonnen und die Borussia noch tiefer in die Krise gestürzt. Glückwunsch an die Kieler, die ihr bislang bestes Bundesliga-Spiel zeigten, ohne Wenn und Aber. Und Dortmund? Eine Ablösung von Trainer Nuri Sahin (36) ist laut BVB-Boss Lars Ricken aber kein Thema. Eine aktuelle Umfrage von FanQ / Fussballdaten.de sieht das anders…

„Das ist beschämend, peinlich, das ist unwürdig, die Farben Schwarz-Gelb hier so zu präsentieren“, so das vernichtende Urteil von BVB-Idol Lars Ricken im Sky-Interview mit dem geschätzten Kollegen Patrick Wasserziehr nach der Nicht-Leistung von Kiel.

Ricken betonte aber auch: „Wir führen die Diskussion um den Trainer nicht, sondern fliegen erst mal nach Frankfurt.“

Nach Frankfurt zu fliegen, ist irgendwie immer gut.

„Ich trage die Verantwortung“

Nuri Sahin war es nach dem Spiel beim Münchner Pay-TV-Sender ratlos: „Ich trage letztlich die Verantwortung, aber ich bin stark, ich habe fast alles in meinem Leben diesem Verein zu verdanken.“

Dieser Verein, der im Januar 2025 so weit weg von sich selbst zu sein scheint wie seit Jahren nicht mehr.

  • Der Riese des deutschen Fußballs, der erschreckende Parallelen zum Jahr 2000 offenbart, als erst groß eingekauft wurde, dann 2 Trainer flogen und Oldie Udo Lattek († 2015/ damals 60) den BVB vor dem Abstieg retten musste.

Experten sehen Dortmund auch heute auf Alarmstufe Rot. „Dem Klub droht der Totalabsturz, wenn die nächsten Entscheidungen der Verantwortlichen nicht sitzen“, schrieb BVB-Reporter Matthias Dersch am Mittwoch bei Kicker.de.

„Es kann zehn oder 15 Jahre dauern, bis Dortmund am 33. Spieltag wieder auf Rang eins steht“, vermutete Sky-Experte Dietmar Hamann („The Didi Man“) in der TV-Sendung Alle Spiele, alle Tore mit Blick auf die Dortmunder Krise.

Hamann weiter: „Unter Nuri Sahin habe ich null Aufbruchsstimmung gespürt.“

Wir übrigens auch nicht.

Diese Zahlen sprechen gegen Sahin

BVB unter Sahin, das war selbst beim 4:1 gegen den Regionalligisten Phönix Lübeck in Hamburg in der ersten Runde im DFB-Pokal zäh.

  • Und das, obwohl im Volksparkstadion 50.971 Zuschauer, die meisten in Schwarz-Gelb, für einen Besucherrekord in der ersten Pokalrunde sorgten.
  • Sahin verantwortet die schlechteste Hinrunde von Borussia Dortmund seit 10 Jahren.
  • Unter seiner Regie verloren die Borussen erstmals seit Februar 2000 die ersten beiden Spiele im neuen Kalenderjahr.
  • Sie mussten das Ende der 20 Jahre währenden Rekord-Serie ohne Niederlage in Freitagsspielen (2:3 gegen Leverkusen / Fussballdaten.de berichtete) hinnehmen.
  • In der Bundesliga gewann man nur eines der letzten 6 Bundesliga-Spiele, 3:1 in Wolfsburg am 22. Dezember 2024.

Die BVB-Macher stützen also (noch) Sahin und geben den Spielern die Schuld. Ist das richtig? Aber: Die Zahlen sprechen klar für eine Demission von Sahin.

58,7 Prozent

Eine aktuelle Umfrage von FanQ / Fussballdaten.de bestätigt unsere These: Sahin hat beim BVB fertig.

  • 58,7 Prozent der Teilnehmer finden, dass es für Sahin Zeit ist, zu gehen.
  • Immerhin 27,5 Prozent halten ihn nach wie vor für den richtigen Trainer des Dortmunder Star-Ensembles. 


Wir werden so in das Spiel gehen, damit wir am Ende ein schönes Selfie haben.

— Lukas Podolski