Jan Furtok ist tot. Der ehemalige Stürmer des HSV und von Eintracht Frankfurt verstarb am Dienstag im Alter von nur 62 Jahren an den Folgen der Alzheimer-Erkrankung, an der er bereits seit 2015 litt. Der polnische Angriffsspieler war WM-Teilnehmer 1986 und hatte auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Jan Furtok
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60 Tore markierte Jan Furtok für den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. Die Hamburger holten ihn 1988 von GKS Kattowitz nach Deutschland.
Das damals noch sozialistische Polen verweigerte allerdings Furtoks Familie die Ausreise nach Hamburg, da man den HSV-Profi verdächtigte, ein Mitwisser bei der Flucht seines polnischen Kollegen Andrzej Rudy (u. a. 1. FC Köln, VfL Bochum, Ajax Amsterdam) gewesen zu sein.
Bevor Robert Lewandowski 2010 über Borussia Dortmund in die Bundesliga rauschte, war Jan Furtok der erfolgreichste Torschütze aus Polen in der deutschen Eliteliga.
Am 21. April 1990 traf Furtok für den HSV, der als Tabellenvorletzter in die Partie ging, im direkten Duell gegen den Sechzehnten Borussia Mönchengladbach (3:0) und legte einen Treffer vor.
Im Saisonfinale gegen Waldhof Mannheim (1:0) beseitigte er mit seinem 1:0-Siegtor (88.) alle Restzweifel am Liga-Erhalt der Hansestädter.
Hamburg beendete die Saison auf Rang 11 und stürmte mit einem überragenden Spielmacher Thomas Doll und dank der 20 Tore von Jan Furtok in der Saison 1990/91 in den UEFA-Cup.
3 Furtok-Tore gab es auch 2 Wochen später, beim 4:1 der Hamburger bei Hertha BSC.
Kurioserweise war der HSV der letzte Bundesliga-Gegner für Furtok in der Bundesliga, 1:3 mit Eintracht Frankfurt am 10. Juni 1995.
Mit Eintracht Frankfurt war Furtok 1994 die Deutsche Meisterschaft im Star-Ensemble um Uwe Bein, Maurizio Gaudino, Uli Stein und Anthony Yeboah nicht vergönnt.
Möge er in Frieden ruhen.
Den Äußerungen eines Schwachsinnigen brauche ich nicht zuzustimmen.
— Bochums Trainer Peter Neururer über Christoph Daum, der den VfL zu den Abstiegskandidaten gerechnet hatte...