Ex-BVB-Spielerscout Mislintat: "Tuchel-Streit? Am Ende hat es uns allen geschadet"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:01 Uhr | 04.12.2017
Ex-BVB-Spielerscout Sven Mislintat
Foto: FIRO/SID

Der vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund zum FC Arsenal gewechselte ehemalige BVB-Spielerscout Sven Mislintat beurteilt rückblickend den Streit mit Ex-Chefcoach Thomas Tuchel als große Belastung für alle Seiten. "Es gab viele Dinge in der Zeit, auf die ich gerne verzichtet hätte. Thomas Tuchel wahrscheinlich auch. Am Ende hat es uns allen geschadet", sagte Mislintat im kicker-Interview.

Am vergangenen Freitag hatte Mislintat seinen Dienst bei den Gunners angetreten. Angeblich war für den Spielerscout eine Millionensumme als Ablöse gezahlt worden. Mislintat hat bei den Londonern eine leitende Funktion in der Spielersichtung übernommen. In Dortmund entdeckte er in seiner zehnjährigen Amtszeit für den Klub Topleute wie Pierre-Emerick Aubameyang oder Shinji Kagawa.

Allein ausschlaggebend für den Wechsel sei der Zoff mit Tuchel allerdings nicht gewesen. "Ich habe nur gesagt, dass mich diese Zeit zu Gedanken angestiftet hat, noch einmal etwas anderes zu machen. Es gab nicht einen schlechten Grund, den BVB zu verlassen. Nur möchte ich mit 65 Jahren von Arsenal und London eben auch nicht im Konjunktiv erzählen."

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte unlängst einen Fehler bei der Behandlung von Mislintat eingestanden. "Ich bin niemandem böse. Im Gegenteil. Ich finde es wahnsinnig mutig, was Hans-Joachim Watzke auf der Mitglieder- und der Aktionärsversammlung gesagt hat. In einer für den Verein so schwierigen Phase die Verantwortung zu übernehmen, hat meinen größten Respekt", äußerte der Ex-BVB-Angestellte.

Die Erwartungen bei Arsenal seien ebenfalls sehr groß. "Wenn ich die Presse in England und Deutschland verfolge, erwartet man von mir wohl in jeder Transferperiode einen Dembele", betonte Mislintat, "mir wird ein unfassbar hohes Podest gebaut."

(sid)



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