7 Punkte mehr dank Unterbrechungen – aber wo landet Bochum?

von Carsten Germann14:30 Uhr | 24.02.2024
Foto: Imago

Der VfL Bochum hat mit dem 3:2 (2:1)-Coup gegen den FC Bayern München am vergangenen Sonntag indirekt für ein Beben beim deutschen Rekordmeister gesorgt. Seit Mittwoch steht fest, dass Trainer Thomas Tuchel (50) München am Saisonende verlassen wird. SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) berichtete ebenfalls am Mittwoch, dass die Fan-Proteste gegen DFL-Investoren Bochum schon 7 Punkte bescherten. Das Portal Fussballdaten.de blickt auf diese These und auf die Umfrage zur Endplatzierung der Bochumer.

Fakt ist: Die Westfalen stehen nach 21 Spielen bei 25 Punkten – und haben nach Mainz‘ Niederlage in Leverkusen (1:2) satte 10 Zähler Vorsprung auf Platz 17.

Neun Punkte sind es vor dem Gastspiel des Tabellensechzehnten 1. FC Köln beim VfB Stuttgart auf den Relegationsrang.

Bochum und die erste Hälfte

„Dass Bochum so gut dasteht, hat die Mannschaft auch dem Kurven-Alarm zu verdanken“, heißt es zum Punkte-Polster des Vereins, der einst für „Polsterwelt“ warb, in SPORT BILD.

7 Punkte holte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch (55) nach den von den Fans herbeigeführten Spielunterbrechungen.

  • Beispiel: Das Heimspiel gegen die Bayern. Die Zwangspause im Vonovia Ruhrstadion beim Stand von 0:1 führte bei den Münchnern zu einem Bruch im Spiel – Bochum drehte die Partie bereits vor der Halbzeit auf 2:1.

Letsch hatte vorher angemahnt: „Wir dürfen niemals aus der Unterbrechung kommen und nicht on Fire sein.“

  • Beispiel Stuttgart: In der Heimpartie gegen die Schwaben erlaubten sich die mitgereisten VfB-Fans einen Fauxpas, in dem sie einen Notausgang mit einem Banner blockierten. Das führte zu einer einstündigen Verzögerung – und Bochum gewann 1:0. Also 2 Punkte mehr.
  • Beispiel Union: Auch dieses Heimspiel wurde am 15. Spieltag von den gegen die DFL-Investoren erstmals Front machenden Fans unterbrochen. Das 1:0 durch den Japaner Takuma Asano fiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, plus 2 Punkte.
  • 7 Punkte mehr dank der Spielunterbrechungen – aber wo landet Bochum am Saisonende?

Ominöse 13,3 Prozent

FanQ / Fussballdaten.de startete dazu im Anschluss an das Spiel gegen Bayern München eine Online-Umfrage.

  • Die Mehrheit der Teilnehmer glaubt, dass der Elfte aus Bochum auf einem zweistelligen Tabellenplatz abschließt (66,7 Prozent).
  • Aber: 13,3 Prozent sehen die Bochumer am Ende immer noch auf einem Abstiegsplatz!
  • Dass es für die „Unabsteigbaren“ in die Relegation oder auf einen einstelligen Tabellenplatz geht, davon sind nur 6,7 Prozent der Abstimmenden überzeugt.
  • Bochum – wie 1997 mit Trainerlegende Klaus Toppmöller oder 2004 unter Peter Neururer – im Europapokal? Daran glauben ebenfalls lediglich 6,7 Prozent der User. 


Das ist wie an Weihnachten, wenn es dann nur Socken gibt.

— Jürgen Klopp nach dem WM-Halbfinale Deutschland - Italien, 2006