Late, later, Laterkusen… Ganz ehrlich: Haben Sie am Samstagabend noch mit dem 2:2 für Bayer Leverkusen gegen den VfB Stuttgart gerechnet? Fast hätten wir diese Geschichte ganz anders aufmachen müssen – und zwar mit dem Ende der Super-Serie für den neuen Deutschen Meister nach 45 Pflichtspielen. Es kam anders – und das ist auch gut so. Diese Leverkusener Mannschaft macht Spaß, aber sie ist nichts für schwache Nerven.
Samstag, 27.04.2024
„Ein faszinierendes Fußballspiel“, fand der geschätzte Kollege und Sky-Chefkommentator Wolff Fuß nach dem Abpfiff. „Beste Werbung für den deutschen Fußball“ war es für Weltmeister und Sky-Experte Lothar Herbert Matthäus (63), der am 29. Mai 1999 mit dem FC Bayern in der BayArena die Meisterschale präsentieren durfte.
Nach dem Spiel näherte sich Bayer-Torhüter Lukas Hradecky bei Sky dem Phänomen Leverkusen: „Das ist unglaublich, ich habe keine Worte dafür, aber unsere Fans haben das verdient, 50:50 Können gegen Glück, wir hatten nach dem 0:2 eine sehr nervöse Phase, aber momentan will bei einem Tor Rückstand kein Gegner gern gegen uns spielen.“
Genauso sieht es aus.
Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart, der die Rheinländer auch im 3. Versuch in dieser Saison nicht schlagen konnte, haben 31 Punkte mehr als in der Vorsaison auf dem Konto.
Dass diese Punktzahl möglich ist, verdankte Bayer 04 Leverkusen seinen Nehmer-Qualitäten.
Auch ohne den verletzten Granit Xhaka, dessen Ausfall Coach Xabi Alonso (42) mit „Ich bin tranquillo“ kommentierte, hielt die Serie von 46 Spielen Wettbewerb übergreifend ohne Niederlage.
Mit entscheidend dafür, dass Bayer erstmals Deutscher Meister wurde, war etwa der 5. Treffer dieser Reihe, das 1:0 von Weltmeister Exequiel Palacios (90. + 4) zum 1:0 beim FC Augsburg zum Start ins Kalenderjahr 2024.
Auf dem Weg ins Europa-League-Halbfinale, wo nächste Woche die AS Rom der Gegner ist, trieben es die Leverkusener auf die Spitze.
1:2 bis zur 93. Minute gegen den FK Qarabaq, dann rettete Patrik Schick erst die Ungeschlagen-Serie und verhinderte in der 97. Minute die Verlängerung – 3:2 nach 0:2.
Der Tscheche Schick war es auch, der Bayer 04 am Ostersamstag (27. Spieltag) gegen 1899 Hoffenheim (2:1 / 90. + 1) endgültig auf Titelkurs brachte.
Ich werde immer älter, immer dümmer und damit immer geeigneter für den Staatsdienst.
— Achim Stocker, Präsident des SC Freiburg