Aus der Serie „Ende einer Dienstreise“… Der BVB hat Trainer Nuri Sahin (36) im direkten Anschluss an das „Schicksalsspiel“ am Dienstagabend in derChampions League (Fussballdaten.de berichtete) im Stadio Renato Dall‘ Ara beim FC Bologna (1:2) entlassen und damit ein dramatisches Missverständnis beendet. Wir blicken auf die Bilanz von Sahin und auf die schlechtesten BVB-Trainer seit dem Jahr 2000.
Lars Ricken (48) blieb nach dem Spiel im Stadion-Talk mit Amazon Prime Video in Bologna professionell. Die Entscheidung, die wohl längst gefallen war, kommunizierte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund (noch) nicht. Es fiel dem einstigen BVB-Teenie-Idol allerdings schwer, die Emotionen zurückzuhalten…
Das Urteil von BVB-Berater Matthias Sammer („Diese Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung. Das ist einfach nicht gut.“) war für Sahin vernichtend.
Ja, die Form und die Einstellung der Mannschaft liegen im Bereich des Trainers. Aber die vielen Spieler, die bei Borussia Dortmund einen alles andere als homogenen Kader bilden, haben Andere geholt…
Sahin war nur die Symbolfigur für die Plan- und Ratlosigkeit, die in Dortmund schon länger herrscht.
Er arbeitete mit Spielern, wie Julian Brandt oder Emre Can, deren Verpflichtung noch unter Lucien Favre getätigt wurde.
Nuri Sahin hielt sich 222 Tage auf dem Schleudersessel im Westfalenstadion. „Nuri Liebe zählt“, titelte SPORT BILD nach seiner Premiere im DFB-Pokal-Spiel bei Phönix Lübeck (4:1) im Hamburger Volksparkstadion.
Ja! Vielleicht war Nuri Sahin in den letzten Jahren in Dortmund der Trainer, der sich am meisten mit Schwarz-Gelb identifiziert hat. Doch trotz der Unterstützung von 50.000 Fans in Hamburg vermochten er und seine Mannschaft es nicht, Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Das gelang auch nach dem 2:0-Startsieg gegen Frankfurt in der Bundesliga nicht, weil Dortmund beim 0:0 in Bremen sofort wieder in die alten Muster zurückfiel.
Mit dem Deutschen Meister von 2011 an der Seitenlinie hat Borussia Dortmund 11 Spiele verloren – und 44 Gegentore kassiert.
Blickt man auf die BVB-Cheftrainer, die seit 2000 und in mindestens 10 Spielen gewirkt haben, so geht es immer noch schlechter…
Trainer-Oldie Udo Lattek († 2015 / damals 65 Jahre alt) und Matthias Sammer bewahrten den Revierklub vor dem Abstieg – mit allerdings nur 2 Auswärtssiegen (in Stuttgart und bei Hertha BSC) aus den letzten 5 Spielen.
Zu Hause konnte Borussia Dortmund in der ersten Jahreshälfte 2000 überhaupt kein Spiel gewinnen. Eine Horror-Saison für den BVB, die nach 25 Jahren (noch) Bestand hat…
Der Titel gehört in den Westen!
— Gladbachs Stefan Effenberg zum Meisterschafts-Duell mit Borussia Dortmund, 1994/95.