IM Bemühen um den Ball fährt Raphael Onyedika den Arm nach hinten aus, erwischt Leon Bailey im Gesicht, der zu Boden geht. Doch nach einigen Momenten des Besinnens geht es für den Torschützen und Behandlung weiter. Hans Vanaken nutzt die Unterbrechung, um den Unparteiischen auf eine andere Situation anzusprechen.

Martínez gefordert! Nun sind wir im anderen Strafraum. Dort springt der Ball etwas unkontrolliert und dann noch zu Chemsdine Talbi, der zudem Platz hat, um das Spielgerät rechts in der Nähe des Torraums anzunehmen. Den folgenden Rechtsschuss pariert Emiliano Martínez gut.

Beim Thema Geschwindigkeit fällt uns der Name Leon Bailey ein. Der besitzt das Vermögen, Schwung reinzubringen, versucht es jetzt gerade auch im Eins gegen Eins. Letztlich aber bleibt der ehemalige Leverkusener hängen.

Obwohl beide Mannschaften nahezu identische Passquoten aufweisen, schenkt Villa gerade ein paar Bälle durch Unkonzentriertheiten weg. Das sollte angesichts des behäbigen Tempos eigentlich nicht passieren.

Halblinks in Strafraumnähe setzt Chemsdine Talbi mit dem rechten Fuß zu einem Schlenzer an. Der Schuss wird leicht abgefälscht und damit ungefährlich. Emiliano Martínez schnappt sich die Kugel und verhindert so die Ecke.

Also setzen die Engländer auf eine Standardsituation. Auf der rechten Seite tritt John McGinn zum Freistoß an, bringt den Ball mit links hinein, erwischt allerdings lediglich einen gegnerischen Kopf.

In jedem Fall gestaltete sich die Begegnung somit derzeit recht abwechslungsreich. Es geht hin und her, auch wenn es dabei nach wie vor überwiegend an Geschwindigkeit fehlt.

Jetzt beteiligen sich auch die Gäste wieder aktiv am Spiel. Doch die Truppe aus der Premier League muss in der momentan Situation natürlich gar nichts erzwingen. Die schauen mal ein wenig, was hier noch so vom Laster fällt.

Zeit hätten die Hausherren also nicht zu verlieren, spielen dafür aber auffällig häufig quer. Der Respekt vorm Gegner scheint immer noch sehr groß zu sein.

Allerdings ist aktuell das Tempo völlig raus aus dem Spiel, als wäre eine Pattsituation erreicht, mit der beide Mannschaften erst einmal klarkommen müssen. Insbesondere Brügge ist als Heimmannschaft natürlich gefordert.

Lange haben die Belgier also nicht gebraucht, um eine Lösung zu finden. Jetzt sind die Männer von Nicky Hayen gut im Spiel und versuchen, das Geschehen weiter zu bestimmen.

Jetzt tragen die Gastgeber einen konstruktiven und vielversprechenden Angriff vor. Einen langen Ball nimmt Christos Tzolis links am Sechzehner sauber an, bekommt nicht genug Druck und kann nach einer Anspielstation Ausschau halten. Halblinks in der Box stürmt Maxim De Cuyper heran, bekommt das Zuspiel genau in den Lauf, kann direkt abziehen und versenkt den Flachschuss im langen Eck. Der 24-Jährige trifft erstmals überhaupt in der Königsklasse.

Tooor für FC Brügge, 1:1 durch Maxim De Cuyper

Vielmehr starten die Gäste im Anschluss einen zügigen Gegenangriff, den Marcus Rashford zum Abschluss bringt. An Simon Mignolet gibt es diesmal kein Vorbeikommen.

Den Bemühungen der Hausherren entspringt nun die erste Ecke dieser Partie. Die verpufft jedoch völlig ohne Ertrag. Die Defensive der Villans hat noch überhaupt nichts auszustehen.

Villa scheint mit diesem Zwischenstand erst einmal zufrieden zu sein. Man lässt den Gegner machen. So tastet sich der Belgische Meister allmählich an den gegnerischen Sechzehner heran.

Nach dem ruhigen Spielbeginn haben die Briten also früh für einen Knalleffekt gesorgt. Das ist natürlich ein Start nach Maß. Allerdings bleibt Brügge nun viel Zeit, um nach Antworten zu suchen.

Mit einem Freistoß bringt Youri Tielemans einen ersten Ball in den Sechzehner. Tyrone Mings kann sich im Kopfballduell nicht richtig gegen Joel Ordóñez durchsetzen. Doch der Ball fliegt in hohem Bogen in Richtung des heranstürmenden Leon Bailey. In ziemlich zentraler Position nimmt der Ex-Leverkusener das Ding per Dropkick mit der linken Innenseite und befördert die Kugel flach ins linke Eck. Der Flügelstürmer trifft erstmals in dieser Champions-League-Saison.

Tooor für Aston Villa, 0:1 durch Leon Bailey

Spielbeginn

Zum elften Mal ist der Club Brügge in der Champions League dabei und erreichte vor zwei Jahren erstmals das Achtelfinale. Höher hinaus ging es allerdings nicht – zumindest nicht in der Königsklasse. Dafür erreichte der Verein während der vergangenen Saison in der Conference League das Halbfinale. An die verlorenen Endspiele im Europapokal der Landesmeister (1978) und im UEFA Cup (1976) erinnern sich nur noch die Älteren. Auch Aston Villa stand im letzten Jahr in der Vorschlussrunde der Conference League. Darüber hinaus liegen internationale Erfolge beinahe gleichermaßen weit zurück. 1982 gewann man im Finale gegen den FC Bayern München den Europapokal der Landesmeister, den Vorgängerwettbewerb der Champions League, in der die Engländer übrigens erstmals überhaupt erstmals mitspielen.

Demnach sollten die Belgier heute gut vorlegen. Doch im letzten Heimspiel gegen Standard Lüttich verlor man mit 1:2. Somit geht das letzte Erfolgserlebnis auf Reisen auf ein 2:1 im Playoff-Hinspiel gegen Atalanta zurück. Darüber hinaus zog Brügge zu Hause in der Königsklasse einzig zum Auftakt gegen Borussia Dortmund den Kürzeren (0:3). Gepunktet hat man dagegen, wie erwähnt, gegen Villa, gegen Sporting Lissabon (2:1) und Juventus (0:0).

Zu Hause hat Villa jüngst geliefert, Liverpool einen Punkt abgetrotzt (2:2) und den FC Chelsea geschlagen (2:1). Auswärts hingegen gab es letztmals Mitte Januar etwas zu holen. Nach einem 1:0 beim FC Everton folgte beim FC Arsenal ein 2:2. Seither ging man bei den Gastspielen in Wolverhampton (0:2) und Crystal Palace (1:4) leer aus. In der Champions League kassierte Aston Villa die zwei Niederlagen in der Fremde – eben in Brügge und dann noch in Monaco (jeweils 0:1). Dafür gilt die Truppe von Unai Emery als besonders heimstark und könnte folglich im Rückspiel noch etwas reparieren, sollte das heute nicht nach Wunsch laufen.

Zum zweiten Mal stehen sich beide Klubs in der laufenden Saison gegenüber. Bereits in der Ligaphase kam es Anfang November an gleicher Stelle zu einem Aufeinandertreffen, welches die gastgebenden Belgier durch ein Elfmetertor von Hans Vanaken knapp für sich entschieden. Dennoch waren es später die Engländer, die es als Achter direkt in dieses Achtelfinale schafften, während Brügge als 24. haarscharf dem Ausscheiden entkam. In der Heimat spielt der Belgische Meister derzeit die zweite Geige, weist als Tabellenzweiter neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Genk auf. Dagegen sind die Männer aus Birmingham in der Premier League als Zehnter momentan sechs Zähler von einer erneuten Qualifikation für die Königsklasse entfernt.

Im Vergleich zum 1:1 am Samstag in Gent nimmt Nicky Hayen drei Wechsel vor. Anstelle von Hugo Siquet, Gustaf Nilsson (beide Bank) und Joaquin Seys (verletzt nicht im Kader) rücken Kyriani Sabbe, Raphael Onyedika und Gustaf Nilsson in Brügges Startelf. Aufseiten der Gäste gibt es nach dem 2:0-Erfolg in FA-Cup-Achtelfinale am Freitag gegen Cardiff City vier Veränderungen. Andrés Garcia (Neuzugang von Levante nicht für Königsklasse gemeldet), Ian Maatsen, Lamare Bogarde und Marco Asensio (alle Bank) sind nicht in Villas Anfangsformation zu finden. Dafür beordert Unai Emery heute Axel Disasi, Tyrone Mings, Lucas Digne und Morgan Rogers von Beginn an auf den Platz.

Herzlich willkommen zur Champions League! In der Königsklasse steigen in dieser Woche die Achtelfinalhinspiele. Am heutigen Dienstag beginnen wir mit der Partie zwischen dem FC Brügge und Aston Villa. Der Anpfiff soll um 18:45 Uhr erfolgen.